Im Winter ist es am Bauernhof ruhiger. Der Boden ist von Schnee bedeckt, gefroren oder es wächst zumindest nichts. Die Arbeit auf den Äckern und Wiesen fällt also weg. Die langen Nächte verkürzen den Arbeitstag und die geringere Sonnenstrahlung sorgt für trübere Tage. Es herrscht also Winterruhe am Bauernhof. Für die Natur und teilweise auch für den Menschen.

Die Winterarbeit steht an.
Während von März bis Oktober die Futter- und Getreideernte die Arbeitsabläufe bei uns am Hof dominiert, ist das in den Wintermonaten anders. Da verlagert sich die Arbeit eher in den Wald (siehe Die Waldarbeit). Oder in die Werkstatt und Innenräume. Wenn zum Beispiel Reparaturen anstehen. Generell zählt der Winter meist zu den ruhigeren Jahreszeiten am Hof. Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Arbeit in der Backstube beispielsweise kennt keine Jahreszeiten. Dabei ist der Vorteil, dass es im Winter wohlig warm ist. Ganzjährig und somit auch im Winter ist zweimal täglich die Stallarbeit zu erledigen. Diese nimmt im Winter mehr Zeit in Anspruch als in den Sommermonaten. Das hat damit zu tun, dass unsere Rinder von März bis Ende Oktober auf der Weide sind. In dieser Zeit fällt im Stall weniger Mist an und die Tiere fressen einen Teil ihres Tagesbedarfs an Futter direkt auf der Weide. Im Winter muss den Tieren das Futter für den ganzen Tag vorgelegt werden, was bei über 30 Rindern bei uns an verschiedenen Plätzen schon einiges an Zeit benötigt. Und vor allem einiges an Futtermenge (Näheres dazu gibt´s in Futter für die Tiere). Daneben muss im Winter auch der Mist des ganzen Tages aus dem Stall gebracht werden. Konkret sind das bei uns ca. 5 h am Tag, die eine Person für die Stallarbeit benötigt.

Ruhe in der Natur – oder doch nicht?
Einige Tiere nutzen den Winter für einen ausgiebigen Winterschlaf. Wildtiere zumindest. Bei den Nutztieren merkt man die Winterruhe nicht wirklich. Den Rindern zum Beispiel macht die Kälte an sich nichts aus. Davor gefriert eher das Wasser im Stall ein oder dem Bauer und der Bäuerin wird es kalt. Bei den Hühnern (zumindest in der Hobbyhaltung) merkt man im Winter einen natürlichen Rückgang der Legeleistung. Die Wildtiere, die keinen Winterschlaf machen, müssen sich auch im Winter (oft mühsam) Nahrung beschaffen. Das kann auch zum Ärgernis für den Menschen werden, wenn zum Beispiel Wildschweine die Wiesen aufwühlen.


Wer die Natur im Winter beobachtet, kann immer wieder so manche Schönheit erkennen. Einerseits von der Landschaft, wenn man an eine verschneite Winterlandschaft denkt. Oder an die schönen Sonnenuntergänge. Andererseits lassen auch die Pflanzen, im Winter vor allem die Bäume, so manche Schönheit erkennen. Da wären zum Beispiel die Mistelzweige, die zwar für den Baum schädlich sind, aber als Dekoration gut verwendbar sind.

Alles in allem hat der Winter viele Vorteile. Kalte Temperaturen im Winter sorgen im nächsten Sommer für einen geringeren Schädlingsdruck. Oder das Wintergetreide, das die kalten Temperaturen für das Weiterwachsen im Frühjahr dringend benötigt. Und zu guter Letzt kann auch der Mensch profitieren, der im Winter ein wenig zur Ruhe kommen und neue Energie tanken kann.
