Sie sind die Dinge, ohne die am Bauernhof nichts geht. Energie, Wasser und Abwasser. Aber nicht nur am Bauernhof – sicher auch bei jedem von euch. Immer im Hintergrund, aber erst, wenn sie nicht funktionieren, merkt man, wie wichtig sie sind. Bei allen drei Punkten haben wir bei uns am Hof eine gewisse Autarkie. Warum das für uns wichtig ist und wie die drei Bereiche bei uns am Hof funktionieren, stellen wir euch jetzt vor.

Die Energie.
Mit der Energie meinen wir einerseits die Wärme und andererseits den Strom. Bei der Wärme können wir uns zu 100 % autark versorgen. In unseren 13 ha Wald fällt jedes Jahr genug Brennholz an, das wir in unserer Hackschnitzelheizung zu Wärme verwerten. Bis vor einigen Jahren hatten wir noch eine Scheitholzheizung. Da sind mehrere Schritte notwendig, bis das Holz für den Ofen gebrauchsfertig ist. Einen kleinen Teil an Scheitholz brauchen wir aber noch – für unseren Holzbackofen. Zur Unterstützung der Hackschnitzelheizung haben wir eine Solaranlage am Dach. Diese liefert uns das Warmwasser direkt aus der Sonnenenergie.
Beim Strom wird eine vollständig autarke Versorgung schon schwieriger. Man denke an die Stromversorgung auf einer Almhütte ohne Stromanschluss. Zusätzlich braucht ein Bauernhof wie wir erhebliche Strommengen. Die Melkmaschine, die Milchkühlung, die Heutrocknung, die Backöfen, die Kühlräume – da kommt schon einiges zusammen. Fast unsere gesamte Strommenge erzeugen wir mit den Photovoltaikanlagen auf unseren Dächern. Um die Überschüsse an Angebot und Nachfrage abdecken zu können, sind wir aber trotzdem ans Stromnetz angeschlossen. Auf keinen Fall zu vergessen bei den Stromverbrauchern ist unser Elektroauto. Dadurch ersparen wir uns aber auch einiges an Diesel. Von der Ökobilanz macht das mit erneuerbarem Strom auf jeden Fall Sinn. Bei den anderen Fahrzeugen am Hof (drei Traktore, ein Hoftrac, zwei Autos) fahren wir noch mit Diesel – mal schauen, wie lange noch. Übrigens haben wir, wie die meisten Bauernhöfe, eine Hoftankstelle. Bei uns ist das ein 1.000 l-Tank, um mit den Traktoren nicht jedes Mal zur Tankstelle fahren zu müssen.

Das Wasser.
Das Wasser spielt am Bauernhof eine besondere Rolle. Einerseits braucht man genügend Wasser in Form von Regen, damit die Pflanzen wachsen. Ein Beispiel: ein Hektar Wiese (100 mal 100 m), die drei Mal gemäht wird, braucht rund 5 Millionen Liter Wasser pro Jahr. Unvorstellbar, oder? Jetzt versteht ihr wahrscheinlich, warum die Bewässerung in der Landwirtschaft fast nur im Gemüsebau eingesetzt wird. Neben den Pflanzen brauchen vor allem die Tiere viel Wasser. Eine Milchkuh trinkt im Schnitt rund 70 l Wasser. Am Tag. Bei unseren rund 30 Rindern kommt da auch so einiges zusammen. Für unsere Tiere und für uns haben wir zwei Brunnen am Hof, die jeweils von einigen Quellen versorgt werden. Zusätzlich sind wir aber auch an das öffentliche Wassernetz angeschlossen, um Trockenzeiten sicher überstehen zu können.

Das Abwasser.
Nach der Verwendung des Wassers muss es wieder gereinigt werden. Statt dem öffentlichen Kanalsystem erledigt das bei uns die eigene biologische Pflanzenkläranlage. Wir haben uns dafür entschieden, da das Abwasser mit Eigendruck von Becken zu Becken fließt, anstatt es mit elektrischer Energie zur Hauptstraße zu pumpen. Die Funktionsweise unserer Pflanzenkläranlage ist leicht erklärt: zuerst setzen sich die Feststoffe ab, danach wird der flüssige Anteil wie in einem Sieb getrennt und die Rest-Nährstoffe werden vom Schilf aufgenommen. Das Endprodukt ist reines Wasser, das über den Bach dem normalen Wasserkreislauf zugeführt wird. Übrig bleiben die Feststoffe, die einmal jährlich zur öffentlichen Kläranlage gebracht werden. Wenn man die Reinigung des Abwassers selbst in der Hand hat, gilt natürlich besondere Vorsicht, welche Stoffe über Toilette, Waschmaschine, Abfluss, etc. hineingelangen.

Jetzt haben wir euch einen Einblick in diese drei Bereiche bei uns gegeben. Wichtig ist uns, dass wir die bei uns vorhandenen Ressourcen bestmöglich einsetzen. Und dass diese soweit wie möglich erneuerbar sind. Im Sinne des Klimaschutzes und der nachfolgenden Generationen. Das gehört für uns dazu, wenn wir „aufs Ganze schauen“.