Wir haben geheiratet. Unser persönliches Green Wedding.

Am 25. Mai war es soweit. Nach unzähligen Stunden der Vorbereitung, Wochen der Planung und vielen, vielen Überlegungen, Telefonaten und E-Mails haben wir geheiratet.

Es war ein wunderschöner Tag, in Worte kaum zu fassen, überfordernd vor lauter Liebe, Lachen, Herzlichkeit unserer Freunde und Familie. Einfach ein perfekter Tag. Ganz ohne Übertreibung.

Weil dieser Tag so schön, und für uns einfach einzigartig war, wollen wir euch auch auf diesem Wege eine kleine Retrospektive ermöglichen. Aber beginnen wir zunächst ganz am Anfang.

 

Die Planung.

Der Heiratsantrag fand im Oktober 2017 statt. Wir haben recht bald entschieden, die Hochzeit erst im Frühjahr 2019 zu feiern. Das war, wie sich recht bald herausgestellt hat, eine sehr gute Entscheidung, da wir so noch ausreichend Planungszeit für unser Fest hatten. Recht bald haben wir bemerkt, dass es unendlich viele Möglichkeiten gibt, eine Hochzeit zu feiern. Wie sollte aber unsere Feier aussehen? Eine schwierige Frage, schließlich wollten wir doch unsere Persönlichkeiten, unsere Vorlieben, Stärken und Interessen in die Feierlichkeiten einflechten. Gar nicht so leicht.

Nach kurzer Überlegungszeit, waren wir uns bei einigen Eckpunkten aber dennoch gleich einig:

  • Wir wollen kirchlich und standesamtlich heiraten. Standesamtlich im ganz kleinen Rahmen. Kirchlich mit einer großen Anzahl an Freunden und Familie.
  • Unsere Hochzeitstafel soll bei einem Restaurant in unserer Gegend abgehalten werden, bei dem es möglich ist, raus ins Grüne zu gehen, bei dem das Essen und der Wein vorzüglich schmecken und die Lebensmittel möglichst regional, saisonal und biologisch bezogen werden.
  • Wir wünschen uns eine Trachtenhochzeit. (Mit einer Ausnahme: Sophie wollte dennoch ein weißes Kleid tragen) 😊
  • Traditionen und kulturelle Besonderheiten der Südweststeiermark sollen fixer Bestandteil des Hochzeitstages werden.
  • Wir möchten auch bei unserer Hochzeit das Thema „Nachhaltigkeit“ in den Fokus rücken. (Stichwort „Green Wedding“)

Unsere_Hochzeit©MichaelaLorber-27

Die Umsetzung als Green Wedding.

Auch wenn so eine Hochzeit wirklich viel Arbeit bedeutet, wollen wir hier gleich einmal eines gesagt haben: Vorfreude ist die schönste Freude. Und so haben wir auch die Vorbereitungen auf unser Fest als Teil der Hochzeit sehr genießen können.

Hochzeitslocation.

Es war gar nicht so leicht, eine Hochzeitslocation zu finden, die unseren Wünschen komplett entsprach. Nach einiger Online-Recherche und zwei Vor-Ort-Besuchen war uns jedoch gleich klar: Unsere Hochzeit soll am Weingut Harkamp stattfinden. Die regionale, saisonale und teilweise biologische Küche auf höchstem Niveau hat uns sehr schnell überzeugt. Außerdem wird der Wein und Sekt biologisch gekeltert. Ein großer Teil der Lebensmittel, die für das Restaurant benötigt werden, kommen von Flamberger Bauern. Also noch „grüner“ geht’s fast nicht mehr.

 

Blumen.

Ein wichtiges Thema, wenn man in Erwägung zieht, dass ein Großteil der Blumen, die man in Österreich kaufen kann, nicht aus Österreich kommen. Ich muss gestehen, dass ich diesbezüglich bei einer kurzen Online-Recherche nicht einmal herausfinden konnte, wie hoch der Selbstversorgungsgrad an Schnittblumen in Österreich ist. Ihr seht also, wie „unbedeutend“ dieses Thema in unserem Alltag noch ist. Solltet ihr im Fachhandel österreichische Blumen erwerben können, so sind diese mit großer Wahrscheinlichkeit in beheizten Glashäusern gewachsen. So oder so haben also die meisten Schnittblumen bei uns einen sehr großen CO2-Rucksack.

In der Steiermark sind wir beim Thema „Schnittblumen“ aber eigentlich ohnehin gesegnet: in der Südoststeiermark ist die erste Bio-Blumen-Bäuerin Österreichs zu Hause: Margrit De Colle von „Vom Hügel“. Selbstverständlich also, dass unsere Hochzeitsblumen von ihr kommen sollten. Natürlich, wild, regional, biologisch, saisonal, wunderschön. Wir hatten unsere perfekten Hochzeitsblumen gefunden.

 

Outfits.

Ökologische Kleidung ist in Österreich im Kommen. Ökologische Hochzeitsoutfits sind leider noch recht schwierig zu finden. Dennoch war uns auch hier das Thema „Nachhaltigkeit“, diesmal eher die soziale Säule, sehr wichtig. Martin hat seine Lederhose bei der Schneiderei Herman in Ptuj und das restliche Outfit bei Trachten Haselnus in Altaussee anfertigen lassen. Sophie wurde bei Elfenkleid fündig, und hat ihr Dirndl für die standesamtliche Trauung ebenfalls in Aussee anfertigen lassen. Alle Outfits wurden somit in Österreich und / oder den Nachbarstaaten gefertigt, und können jeweils auch nach der Hochzeit noch problemlos getragen werden.

 

Dekoration & Papeterie.

Oder auch: „Sophies Mädchentraum“. Als begnadete Basteltante war gleich klar, dass dieser Part der Hochzeit selbst erstellt werden würde. Wir wollten vor allem biologisch abbaubare, bzw. wiederverwendbare Materialien verwenden. Das bedeutete: Papier, Pflanzen, Glas, Stoff, Lebensmittel. Möglichst wenig Plastik. So wurden die Hochzeitseinladungen im Rexglas verschenkt, die essbaren Platzkarten aus Lebkuchen gefertigt, die ausgestanzten Anhänger mit Baumwollschnüren befestigt, Blüten getrocknet und Baumwoll-Wimpelketten genäht.

 

Give-Aways.

Lange, wirklich sehr lange, überlegten wir, welche Geschenke wir als kleines Dankeschön an unsere Gäste übergeben könnten. Die Devise lautete auch hier wieder: möglichst regionale, saisonale und biologische Zutaten zu verwenden. Das Problem war, aus der schier unendlichen Anzahl von Sophies Ideen, die Passendste auszuwählen. Statt Kräutersalz, Tee, Blütensirup, Erdbeermarmelade, Pfirsichchutney, einem Schlüsselanhänger, kandierten Veilchen oder Rosenblütenzucker entschieden wir uns schlussendlich für ein selbstgemachtes Granola. Als Getreidebauern irgendwie auch naheliegend, oder? Die biologischen Zutaten wurden schließlich in feinster Handarbeit zu einem Crunchy-Müsli (Rezept: Eigenkreation!) verarbeitet. Und der Erfolg gibt uns recht: wir haben bereits einige Granola-Bestellungen und werden dieses demnächst vielleicht sogar in unserem Hofladen verkaufen.

 

Fazit.

Wir haben uns bei der Gestaltung unseres Hochzeitsfests wirklich viele Gedanken gemacht. Gedanken zur persönlichen, aber vor allem auch zur nachhaltigen Gestaltung des Tages. Und wir glauben, dass uns das eigentlich auch recht gut gelungen ist, und wir unsere Wünsche, Pläne, Ideen und Vorstellungen gut einbauen konnten. Schlussendlich können wir sagen, dass es gar nicht so schwer ist, ein Green Wedding zu organisieren und auch beim Heiraten auf Nachhaltigkeit zu setzen.

P.S.: Vielen lieben Dank an unsere Familie & Freunde, die mit uns gefeiert haben und den Tag so unvergesslich gemacht haben. Ein ganz großes Dankeschön gilt auch unserer Fotografin Michi Lorber, die den Tag für uns in Bildern festgehalten hat.

Autor: hofgeschichten

Hofgeschichten. Die Geschichten vom Höllpaulihof. Erzählt von Sophie und Martin. Wer wir sind? Ein Pärchen aus der Steiermark, das dieselben Interessen und Faszinationen teilt, und doch so einige Unterschiede aufweist. Martin ist groß, Sophie ist klein. Sie kommt eher aus der Stadt, er ist ein Landkind. Er liebt Sport, Brauchtum und Feierlichkeiten, sie die Gemütlichkeit von lauen Samstagabenden im Bett und kreative Bastelstunden zu Hause. Gemeinsam haben wir die Liebe zur Natur und zur Landwirtschaft, über die wir in diesem Blog berichten.

2 Kommentare zu „Wir haben geheiratet. Unser persönliches Green Wedding.“

  1. Lieber Martin, liebe Sophie! Herzliche Glückwünsche zu Eurer Hochzeit aus dem Ennstal 🤗 Möge im Notwendigen Einheit, im Nebensächlichen Freiheit, in allem die Liebe Euren gemeinsamen Lebensweg begleiten. In Verbundenheit Marianne & Johannes Hochkönig PS: Vor 27 Jahren, am 23. Mai warst Du Martin als Baby bei unserer Hochzeit mit dabei😊 Wie schnell doch die Zeit vergeht. Liebe Grüße an die Eltern 😊

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